Die ersten Monate mit Baby – was du über Schlaf wirklich wissen solltest

Inhalt

Die Wahrheit über Baby-Schlaf in den ersten Wochen

Wenn du gerade frisch Mama oder Papa geworden bist, dann hast du wahrscheinlich schon mitbekommen:
Babys schlafen anders. Und das kann erstmal ganz schön herausfordernd sein.

Viele Eltern geraten nach wenigen Wochen in Stress, weil sie denken, ihr Baby „müsste“ jetzt langsam durchschlafen. Oder länger schlafen. Oder regelmäßiger.
Doch die Realität sieht anders aus – und das ist völlig normal.

Ein neugeborenes Baby hat keinen Tag-Nacht-Rhythmus. Es schläft in kurzen Etappen, oft nur 30 bis 60 Minuten am Stück – und wacht dabei auf, weil es Hunger hat, Nähe sucht oder einfach seine Umgebung verarbeitet.
Die Schlafphasen sind viel kürzer als bei uns Erwachsenen, und der Schlaf ist leichter – damit du als Elternteil sofort mitbekommst, wenn es etwas braucht.

Was viele nicht wissen:
Schlaf entwickelt sich stufenweise – und der Reifungsprozess dauert Monate, nicht Wochen.–> Ein Baby ist kein Schlafroboter. Es ist ein Bindungswesen, das Regulation von außen braucht.

Wenn dein Baby mit 6, 8 oder 12 Wochen noch unruhig schläft, oft gestillt werden will oder auf dir schlafen möchte: Das ist kein Problem, sondern Teil eines völlig normalen, gesunden Entwicklungsprozesses.

Wie genau ein Babyschlafzyklus funktioniert, erkläre ich dir in diesem YouTube Video: https://youtu.be/v12-Te2SQXA

Warum Nähe niemals verwöhnt

„Wenn du es jetzt immer auf dem Arm einschlafen lässt, will es das später auch noch.“

Diesen Satz haben leider viele Eltern schon gehört. Und das macht etwas mit einem – es verunsichert.
Doch aus bindungs- und entwicklungspsychologischer Sicht ist klar:
Babys brauchen Nähe – und davon kann man ihnen nicht zu viel geben.

In den ersten Lebensmonaten ist dein Baby neurologisch noch gar nicht in der Lage, sich selbst zu beruhigen. Es braucht dich – deinen Herzschlag, deine Stimme, deinen Geruch.
Körperkontakt bedeutet für dein Baby: Ich bin sicher. Ich darf loslassen. Ich bin nicht allein.

Was Eltern oft nicht sehen:
Die Sicherheit, die du jetzt durch Nähe gibst, ist das Fundament dafür, dass dein Kind später selbstständig schlafen kann.

Es geht nicht darum, ein Baby frühzeitig „abzuhärten“. Sondern darum, dass es sich sicher fühlt – und aus dieser Sicherheit heraus eigene Strategien entwickeln kann.
Deshalb gilt:

  • Nähe ist keine schlechte Gewohnheit – sondern ein biologisches Grundbedürfnis.
  • Du darfst dein Baby halten, stillen, begleiten – und dabei vollkommen sicher sein, dass du damit alles richtig machst.

Clusterfeeding, Körperkontakt & nächtliches Stillen

In den ersten Wochen schlafen viele Babys besonders unruhig – vor allem abends. Sie trinken viel, wollen ständig an die Brust, kommen kaum zur Ruhe. Das nennt man Clusterfeeding – und es ist ganz normal.

Diese Phase hilft dem Baby, sich auf die Nacht vorzubereiten. Es tankt nochmal ordentlich Nähe und Nahrung, um dann ein paar Stunden durchhalten zu können.

Gleichzeitig ist es auch oft die Zeit, in der Eltern beginnen, sich Sorgen zu machen:
„Muss ich das abgewöhnen? Entsteht da gerade eine schlechte Gewohnheit?“
Die Antwort ist: Nein. In dieser Phase kann man keine „negativen Schlafassoziationen“ etablieren.
Alles, was du tust – stillen, tragen, kuscheln – ist natürliche Regulation.

Und ja: Viele Babys schlafen nur mit Körperkontakt.
Das ist kein Zeichen von „Verwöhnung“, sondern ein Zeichen von Intelligenz. Sie holen sich, was sie brauchen – und was ihnen evolutionär das Überleben sichert.

Spätes Einschlafen ist normal – wirklich!

Viele Eltern haben die Vorstellung: Ein Baby schläft idealerweise gegen 19 Uhr ein.
Aber: In den ersten Lebenswochen ist das oft gar nicht möglich.

Typische Einschlafzeiten in den ersten 12 Wochen liegen zwischen 21 und 23 Uhr. Das liegt unter anderem daran, dass sich der zirkadiane Rhythmus (also der Tag-Nacht-Rhythmus) erst nach und nach ausbildet.

Du brauchst also kein schlechtes Gewissen haben, wenn euer Baby abends länger wach ist. Solange es dabei getragen wird, gestillt oder geschaukelt wird und sich einigermaßen regulieren lässt, ist alles in Ordnung.

Ein strukturierter Tagesablauf mit einer sanften Abendroutine kann ab ca. dem 2.–3. Monat helfen, nach und nach eine frühere Einschlafzeit einzuführen.
???? In meinem kostenlosen Minikurs altersgerechte Abendroutine erkläre ich dir, wie das gelingt – ohne Druck und angepasst ans Alter deines Babys.

Abendliches Schreien – was wirklich dahintersteckt

Das klassische „Abendliche Schreien“ ist ein Thema, das viele Eltern beunruhigt.
Lange dachte man, es läge an Blähungen oder Koliken – doch neuere Erkenntnisse zeigen:
In den allermeisten Fällen handelt es sich um Übermüdung oder Überreizung.

Babys nehmen den ganzen Tag über Eindrücke auf – Geräusche, Gesichter, Licht, Bewegungen. Und sie müssen das alles verarbeiten.
Weil sie das nicht kognitiv tun können, „lassen“ sie es abends einfach raus. Oft durch langes Weinen oder Unruhephasen.

Was helfen kann:

  • Weniger Reize am Nachmittag
  • Ein vorhersehbarer Ablauf
  • Eine ruhige, sichere Umgebung
  • Und: ein liebevoller Umgang ohne das Gefühl, etwas „falsch“ gemacht zu haben

Wenn du genauer wissen möchtest, wie du das abendliche Weinen deines Babys verstehst und ihm sanft hilfst, zur Ruhe zu kommen, dann findest du wertvolle Impulse in meinem kostenfreien Kurs altersgerechte Abendroutine .

Erste Schritte zu ruhigeren Abenden

was du schon jetzt tun kannst:

  • Achte auf überschaubare Wachzeiten, um Übermüdung zu vermeiden
  • Biete deinem Baby regelmäßig Nähe an – auch präventiv, nicht nur bei Weinen
  • Gestalte eure Abende ritualisiert, aber flexibel
  • Sorge auch gut für dich – dein Baby spürt deinen Stress
  • Erinnere dich daran: Du darfst auf dein Gefühl vertrauen

Und wenn du nach ein paar Wochen den Wunsch hast, euren Schlaf zu verbessern, dann darfst du das ganz in deinem Tempo angehen.
Ohne Druck. Ohne Vergleiche. Sondern so, wie es zu euch passt.

Was du tun kannst – Mini-Challenge & mehr

Wenn dein Baby unter 3 Monaten alt ist, dann empfehle ich dir:

???? Meinen 0 € Kurs altersgerechte Abendroutine – für entspannte Abende ohne Weinen.
???? Die 7 einfache Schritte für 12 € – 7 Tage mit kleinen, aber wirksamen Impulsen für besseren Babyschlaf.

Ab etwa dem 3. Monat kannst du zusätzlich mein bewährtes Umsetzungsprogramm Schlummercode starten. Dort begleite ich dich dabei, das nächtliche Aufwachen zu reduzieren und liebevoll den Schlafzyklus deines Babys zu unterstützen – ohne Schlaftraining.

In den ersten Monaten geht es nicht darum, etwas zu „optimieren“.
Sondern darum, dein Baby beim Ankommen zu begleiten – mit Liebe, Geduld und Vertrauen.

Und ja, du darfst auch an dich denken. Denn ein ausgeruhter, feinfühliger Elternteil ist das größte Geschenk für ein Baby.

Schlafen ist Liebe.

Das könnte dich auch noch interessieren:

Danke, dass Du hier bist

Ich freue mich, dass Du Dir die Zeit genommen hast, diesen Beitrag zu lesen.

Wenn Du gerade mitten in einer herausfordernden Schlafphase steckst: Du musst da nicht alleine durch!

Hol Dir meine Unterstützung – individuell, einfühlsam und bindungsorientiert:

Jetzt Kennenlerngespräch buchen

Oder stöbere gern weiter durch den Blog und finde noch mehr hilfreiche Impulse für ruhige Nächte und entspannte Tage.